NDR setzt Julia Ruhs ab – Streit um Meinungsvielfalt flammt auf

NDR setzt Julia Ruhs ab – Streit um Meinungsvielfalt flammt auf

Der NDR beendet die Zusammenarbeit mit Julia Ruhs im ARD-Reportageformat „Klar“. Künftig soll sie nur noch in den vom BR verantworteten Folgen vor der Kamera stehen. Der Schritt löst breite Reaktionen aus: Der Sender nennt keine detaillierte Begründung, Ruhs spricht von einem „Armutszeugnis“. (n-tv, kress, X-Statement).

Kontext: „Klar“ soll große Streitfragen behandeln – produziert im Wechsel von NDR und BR. Schon die erste Staffel polarisierte; intern gab es Widerstand, öffentlich orchestrierte Kritik von links. Der BR hält an Ruhs fest, der NDR sucht eine neue Moderation. Das Format läuft 2026 weiter, mit mehreren Hosts und „mehr Perspektiven“. (SPIEGEL, Deutschlandfunk, Stern).

Die Politik reagiert ungewohnt scharf. Daniel Günther (CDU) spricht von einem „extrem schlechten Signal“, Markus Söder (CSU) warnt vor Einbußen an Meinungsvielfalt im ÖRR. Parallel bekräftigen NDR/BR offiziell die Fortsetzung von „Klar“ – ohne Ruhs beim NDR. Damit wächst der Druck auf die Anstalt, Transparenz über Kriterien und Verfahren einer Moderations-Neubesetzung herzustellen. (n-tv, Tagesspiegel, kress).

Das Publikum bekommt darüber hinaus das Signal, dass interne Konflikte über Moderationspersonal ausgetragen werden, statt journalistisch im Produkt selbst. Für den BR entsteht gleichzeitig eine Profilierungsmöglichkeit, Ruhs bleibt dort präsent. (SPIEGEL, Morgenpost).

Stand 18. September: NDR setzt Ruhs in „Klar“ nicht mehr ein; BR hält an ihr fest. Zwei Ministerpräsidenten kritisieren die Entscheidung öffentlich. Das Format soll 2026 mit mehreren Hosts fortgeführt werden; Details zur Neubesetzung beim NDR stehen aus. (n-tv, Deutschlandfunk).