Frankfurter Forschungszentrum „Globaler Islam“ geschlossen

Frankfurter Forschungszentrum „Globaler Islam“ geschlossen

Das Frankfurter Forschungszentrum „Globaler Islam“ (FFGI) wurde zum 1. Oktober 2025 aufgelöst. Zeitgleich lief die „Goethe Research Professorship“ von Leiterin Susanne Schröter aus; die zuvor vereinbarte Fortführungs-Option wurde nicht umgesetzt. (DIE WELT)

Schröter und das FFGI standen seit Jahren im Fokus aktivistischer Kampagnen und lautstarker Proteste. Aus dem Umfeld jüdischer und liberaler Organisationen wurde diese Entwicklung wiederholt als Diffamierungs- und Druckkampagne beschrieben. Auch Schröter selbst machte den wachsenden Einfluss postkolonialer, „woker“ Deutungen im akademischen Betrieb für die Verengung des Diskursraums verantwortlich. (ffgi.net)

Politik und Hochschulen betonen zwar regelmäßig Wissenschafts- und Debattenfreiheit. Die tatsächliche Auflösung des einzigen Zentrums dieser Ausrichtung setzt jedoch ein gegenteiliges Signal – so auch die Kritik der Kirche: Die Schließung bedeute „massive Einschnitte in die Forschungsvielfalt“ und sende das Bild, dass unbequeme Forschung wegorganisiert werde. (Evangelische Zeitung)

Den Attacken auf Schröter gingen Proteste linker und postkolonialer Aktivistennetzwerke voraus (u. a. Gruppen, die an Hochschulen gegen angeblich „islamophobe“ Forschung mobilisieren). Das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Frankfurt spricht explizit von einer „ideologischen Kampagne“ gegen das FFGI; Medienberichte heben hervor, dass Schröters Nicht-Anpassung an postkoloniale Narrative als Auslöser der Eskalation galt. All dies deutet auf einen erheblichen politisch-linken Druck hin, der maßgeblich zur Delegitimierung und schließlich zur Einstellung beitrug. (ffgi.net)

Mit der Schließung zum 01.10.2025 verschwindet in Deutschland eine der letzten institutionell verankerten Anlaufstellen für kritische Islamismus- und Integrationsforschung – ein Vorgang, den Beobachter bereits im September als „nicht normal“ bezeichneten, weil eine zugesagte Verlängerungsoption ungenutzt blieb. (Evangelische Zeitung)