E-Auto-Nachfrage bricht ein – Hersteller kaschieren mit Rekord-Eigenzulassungen
Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) warnt vor „künstlich getriebenen“ E-Auto-Zahlen: Eigenzulassungen von Herstellern und Handel seien 2025 stark gestiegen und verzerrten die Statistik. Nach Daten des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) wurden von Januar bis Oktober 102.520 E-Fahrzeuge auf Hersteller und Handel zugelassen – rund +50 % gegenüber 2023/24; damit ist nahezu jedes vierte neue E-Auto eine Eigenzulassung. (Reuters)
Offizielle KBA-Zahlen melden 2025 kräftige Zuwächse bei E-Auto-Neuzulassungen (+39 % in den ersten zehn Monaten; Oktober-Anteil 21 %). Doch Medien und Branchenbeobachter betonen: Ein erheblicher Teil entfällt auf Eigenzulassungen, die Lagerbestände abbauen, Rabatte ermöglichen und Quoten sichern – nicht auf echte Endkundennachfrage. (KBA)
Die Aussage der Hersteller und Verbände lautet: „Elektro fährt wieder.“ Zulassungen steigen und Marktanteile wachsen. (ADAC)
Die Realität jedoch sieht anders aus: ZDK und Fachpresse sprechen von einem „Warnsignal“: Die sprunghaft gestiegenen Eigenzulassungen schönen lediglich die Zahlen; der Privatmarkt bleibt schwach, Restwerte geraten unter Druck – über Leasing und Rabatte muss gegengesteuert werden. (kfz-zdk)
Was hinter der Zahlentrickserei steckt:
- Förderstopp-Delle: Nach Auslaufen des Umweltbonus brach der E-Auto-Privatmarkt 2024 massiv ein; 2025 ziehen die Zahlen erst durch Preisaktionen/Leasing wieder an – nicht aus tatsächlicher Nachfrage. (Focus)
- Zielvorgaben & Fabrikauslastung: Eigenzulassungen helfen, CO₂-/Flottenziele und Werksauslastung zu stützen; das Auto wird später als „Tageszulassung“ mit Abschlag vermarktet. ZEIT, heise und Autohaus dokumentieren die Dynamik und die Größenordnung. (DIE ZEIT)
- Statistik vs. Straße: „Rekordzahlen – aber kaum neue Fahrer“: Analysen zeigen seit 2023 zehntausende E-Autos, die zunächst auf Hersteller/Händler laufen und erst verzögert im realen Bestand landen. (FR.de)
Die Regierung misst unterdessen den Fortschritt bei E-Mobilität an den Neuzulassungen; wenn diese via Eigenzulassung aufgebläht sind, drohen jedoch Fehlanreize: falsche Signale an Infrastruktur, Industrie-Investments und Klimaziele. Zugleich unterminiert es das Vertrauen der Verbraucher, wenn die Preise zwar sinken, aber Restwerte und Gebrauchtmarkt wackeln. (DIE ZEIT)
EU-weit wachsen die E-Auto-Anteile, doch Deutschland liefert einen Großteil des Plus – auch, weil Eigenzulassungen hier besonders genutzt werden. ACEA/KBA zeigen +38–39 % E-Auto-Zuwachs in Deutschland, während andere Märkte gemischter laufen. Wachstum ja – Qualität der Nachfrage fraglich. (ACEA)
Fazit: KBA meldet Rekord-Monate für Neuzulassungen von E-Autos; der ZDK kontert mit Rekord-Eigenzulassungen (Quote um ~24 % bei BEV). Der Scheinboom kaschiert die Nachfrageschwäche im Privatmarkt. Ohne stabile Kaufargumente (Preis, Restwert, Ladenetz) bleibt der Hochlauf auf wackeligem Fundament. (KBA)
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