Altmark: Unternehmen meldet 43 Mio. Tonnen Lithium – Chance und Prüfstein
Im Norden Sachsen-Anhalts meldet Neptune Energy ein nachgewiesenes Lithium-Vorkommen von rund 43 Mio. t LCE (Lithiumkarbonat-Äquivalent). Das Gutachten der Bewertungsagentur Sproule ERCE verortet damit eine der größten Lithium-Ressourcen weltweit in der Altmark. Parallel dazu testet das Unternehmen Direkt-Lithium-Extraktion (DLE) aus Tiefenwasser (Windbranche, FOCUS, Berliner Zeitung).
Die Altmark ist seit Jahrzehnten Erdgas-Region – bestehende Leitungen könnten eine spätere Lithium-Gewinnung begünstigen. Lokalmedien berichten, Neptune halte eine Produktions- und mehrere Erkundungslizenzen; aktuell läuft ein weiterer Pilotversuch zur Bewertung eines sogenannten Adsorptionsverfahrens (Windbranche, AZ-Online). International wird der Fund als potentieller Game-Changer für die europäische Batterie-Lieferkette eingeordnet (Economic Times).
Der Fund bezieht sich bislang allerdings auf Ressourcen, nicht auf genehmigte Reserven. Bis zu einer realen Förderung sind die Hürden von Bergrecht, Umweltprüfung, Wasserrecht und Energie-/Standortkosten zu nehmen. DLE gilt zwar als flächenschonend, braucht aber Strom, Chemikalien. Außerdem müssen wasserwirtschaftliche Konzepte erstellt werden. Die Industrie drängt auf planbare Rahmenbedingungen (Energiepreise, Genehmigungsdauer), da der Standortvorteil sonst verpufft. Für Sachsen-Anhalt wäre ein Erfolg ein seltener Rohstoff-Hebel: Gewerbesteuerbasis, Jobs entlang der Batterie-Wertschöpfung, geringere Importabhängigkeit – allerdings nur, wenn alle Bausteine wir Technik, Genehmigungen und Kapital zusammenkommen (Windbranche, Berliner Zeitung).
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